ssoc - sights and sounds of the crisis - Sound http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/tags/sound de Wie klingt Affekt in Bewegung? - Der Sound portugiesischer Anti-Austeritäts-Proteste. Ein Forschungsbericht. http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/blogs/wie-klingt-affekt-bewegung-der-sound-portugiesischer-anti-austerit%C3%A4ts-proteste-ein <div class="field field-name-field-research-body field-type-entityreference field-label-above"><div class="field-label">This blog post is part of the investigation:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/content/affekte-bewegung">Affekte in Bewegung</a></div></div></div><div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Im September und November 2012 haben sich in Lissabon Hunderttausende in Demonstratio­nen und Streiks gegen die Sparmaßnahmen der Regierung zur Wehr gesetzt. Klangaufnahmen von diesen Protesten und von Interviews mit Aktivist_innen bilden das Datenmaterial dieser Forschung. Ich gehe davon aus, dass Affekte in Protesten eine auditiv wahrnehmbare Dimen­sion haben, mit Auswirkungen auf Zuhörende, auf die Forscherin und den Forschungsprozess. Eine Soundanalyse bietet einen neuen, nicht nur auf den textlichen Inhalt begrenzten Zugang.</p> <p>Diese Gedanken haben sich für mich erst im Laufe der Forschung und der Analyse des Mate­rials als zentral herausgestellt. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, mit der experimentellen Herangehensweise der Forschung mit Sound zurechtzukommen und sie in meiner Forschung zu aktuellen Protesten in Portugal anzuwenden. Ich hatte zwar viele Stunden an Soundauf­nahmen von verschiedenen Protesten und Interviews mit Aktivist_innen gesammelt, wusste aber nicht so richtig, wie ich dieses Material nun auswerten sollte und worin der Mehrwert gegenüber mir schon bekannten Methoden wie Feldtagebuchaufzeichnungen lag. Doch dann gab es einen Schlüsselmoment, der mich ermutigte, doch noch genauer hinzuhören. Bei der Vorstellung einer Soundaufnahme im Seminar, die ich bei einer Sitzblockade im Rahmen ei­nes Streikpostens gemacht hatte, war ich überrascht: Ohne die Sprache zu sprechen und den Kontext zu kennen, haben die Zuhörenden doch viel verstanden. Sie hörten Körper, die sich schnell bewegten, und eine kollektive Performance von Stimmen. Und sie konnten auch hö­ren, wie ich mich als Forscherin in dieser Situation positionierte – ein Aspekt, den ich bis jetzt völlig ignoriert hatte: Sie verstanden, dass ich mich der Sitzblockade mit dem Aufnahmegerät abwechselnd näherte und mich von ihr entfernte, und dass ich Abstand nahm, als Polizei zu hören war. Durch die Aufnahme meiner physischen Reaktion auf die Situation wurde ein Teil der Atmosphäre des Streiks hörbar.<br />Diese Erfahrung zeigte mir, dass es sich doch lohnt, bewusst auf Inhalte zu achten, die nicht rein visuell erfassbar sind. Außerdem war sie ein Anlass, neu über Objektivität und Subjekti­vität im Forschungsprozess und über die Bedeutung von Körperlichkeit bei politischen Pro­testen nachzudenken.</p> <p>Ungefähr zur gleichen Zeit begann ich, mich auf theoretischer Basis mit der affektiven und emotionalen Dimension von Protesten zu beschäftigen. Laut Brian Massumi, der sich wiede­rum auf Spinoza bezieht, ist Affekt eine Ressource von Kreativität und Potential. Ihre Logik zu untersuchen sei essentiell, um Macht im politischen Kontext zu verstehen. Massumi for­dert, dass Affektmodulation auch in alternativen politischen Praktiken genutzt werden soll. Mich interessierte, inwiefern verschiedene Gruppen von Aktivist_innen in Lissabon Affekt­modulation bei Protesten einsetzen, um Ziele wie etwa die Teilnahme möglichst vieler Perso­nen an Demonstrationen zu erreichen.</p> <p>Nach der Listening Session im Seminar wurde mir bewusst, dass es genau diese affektive Di­mension ist, die durch die Aufnahme hörbar wurde. Affekte sind etwas, das zwischen Körpern stattfindet und sich körperlich manifestiert. Über sie nachzudenken, stellte sich also als sinn­volle Ergänzung heraus, um das, was zwischen Körpern in Situationen wie einem Streikpos­ten passiert, zu verstehen.</p> <p>Ich möchte in diesem Bericht einen Schwerpunkt auf die Methoden legen; trotzdem werde ich nicht umhin kommen, mein methodisches Vorgehen im Zusammenhang mit theoretischen Konzepten zu setzen, da eine gegenseitige Verwobenheit besteht. Ich gehe also davon aus, dass Affekte in politischen Protesten nicht nur große Bedeutung haben, sondern dass sie auch – zumindest teilweise – hörbar sind. Sie können durch die Klänge von Protesten verstanden werden: Die Art, wie jemand bei einem Interview spricht, nicht nur der Inhalt eines politi­schen Slogans sondern auch, wie er gerufen wird, die Tatsache, dass manches auf einer De­monstration hörbar ist und manches nicht etc. Und ich nehme auch an, dass Zuhörende von Klängen affiziert werden können, dass die Klänge also bestimmte Affekte bei ihnen auslösen. Daraus ergaben sich für mich verschiedene Fragen, die zentral für die Forschung werden sollten: Wie klingt Affekt in Demonstrationen und Streiks, und welches Potential setzt er frei? Gibt es Unterschiede in der affektiven Dimension – und der Nutzung von Affektmodulation – zwischen verschiedenen Arten von Protest? Was kann eine Reflektion über ihren Klang zur Untersuchung sozialer Bewegungen beitragen?</p> <p>Das Material habe ich während einer mehrwöchigen Feldforschung im September und einer zweiten, kürzeren Forschungsphase im November 2012 in Lissabon aufgenommen. In beiden Phasen fanden jeweils wichtige Proteste statt. Am 15. September rief das Protestbündnis <em>Que se lixe a troika</em>, das sich erst wenige Wochen zuvor formiert hatte, zu einer Demonstration auf, die eine der größten in den letzten Jahrzehnten in Portugal werden sollte. Wenige Tage zuvor hatte Premierminister Pedro Passos Coelho Steuererhöhungen im Rahmen neuer Spar­maßnahmen angekündigt, die für die Mehrheit der portugiesischen Bevölkerung massive Lohnkürzungen bedeutet hätten – sicherlich der Hauptgrund für die hohe Beteiligung. In den folgenden Wochen hörten die Proteste nicht auf, bis am 14. November viele dem Aufruf zum Generalstreik der CGTP folgten, einem der beiden großen portugiesischen Gewerkschaftsver­bände.</p> <p>Auf diesen beiden Protestveranstaltungen liegt der Schwerpunkt meiner Forschung. Das Ma­terial besteht nicht nur aus Tonaufzeichnungen, die ich im Feld – also während der Demonstrationen und der Streikposten – gemacht habe, sondern auch aus Feldnotizen zu teil­nehmenden Beobachtungen und informellen Gesprächen mit Aktivist_innen, aus Interview­aufnahmen mit Aktivist_innen und den zugehörigen Feldtagebuchaufzeichnungen. Ich halte es für sinnvoll, mit einem Einblick in meinen theoretischen Hintergrund zu beginnen, bevor ich einige auditive Aspekte in den Fokus stelle.¹</p> <p> </p> <p><strong>Affekt in der Erforschung von sozialen Bewegungen – ein kurzer Überblick über den theoretischen Hintergrund</strong></p> <p>Bis vor kurzem wurde die Thematisierung von Emotionen und Affekten in Forschungen über soziale Bewegungen meist tunlichst vermieden, und auch heute ist der Umgang damit ambi­valent. Ein Grund dafür ist die Gleichsetzung von Emotionen mit dem Irrationalen, einherge­hend mit einer Pathologisierung und Delegitimierung alternativer politischer Praktiken, wie sie etwa von Gustave Le Bon in seiner Massenpsychologie entwickelt wurde und noch heute in hierarchisierten politischen und medialen Diskursen auffindbar ist.²<br />Mit dieser Problematik im Hinterkopf habe ich mich dem Thema zunächst von Brian Massumis Affekt-Begriff ausgehend genähert, um diesen dann im Vergleich mit anderen the­oretischen Ansätzen zu ergänzen und zu relativieren.</p> <p>Massumi definiert Affekt mit der Fähigkeit eines Körpers, zu affizieren und affiziert zu wer­den (Massumi 2010:59). Affekt ist nicht nur individuell und subjektiv, sondern der Fokus liegt auf dem, was dazwischen liegt, auf potentiellen Beziehungen zwischen Körper und ihrer Umgebung, auf Interaktionen. Nach Spinoza ist Affekt eine Art vages, körperliches Denken, das Potential freisetzt. Wie Massumi erklärt, gilt dies sogar für allgemein als negativ geltende Affekte wie Wut, da diese zum Beispiel die Rekonfiguration einer Situation erzwinge.</p> <p>Für Massumi ist die Unterscheidung zwischen Affekt als offen, unbenannt und unbewusst und Emotion als sein kodierter, in konventionellen Worten artikulierter und kanalisierter Ausdruck wichtig; für diese Arbeit sehe ich aber von einer Trennung ab und betrachte Affekt und Emo­tion stattdessen als zwei verschiedene Komponenten, die nur unterschiedliche Schwerpunkte legen, aber zutiefst miteinander verwoben sind.³ Affekte sind weder völlig unbewusst noch völlig bewusst. Sie sind zwar fluid und nicht immer artikulierbar, aber auch nicht autonom oder präsozial, da sie immer von und zwischen Menschen produziert werden und daher auch immer von sozialen Konventionen und emotionalen Kodierungen beeinflusst sind – selbst, wenn diese von Individuen oder Gruppen gebrochen werden können.⁴</p> <p>Eine Reduzierung von Affekten auf das Unbewusste würde außerdem eine akteurszentrierte Perspektive außer Kraft setzen. Affekte sind nicht immer logisch und vorhersehbar, aber sie können auch rationale Praktiken sein, die performativ eingesetzt werden um bestimmte Ziele zu erreichen, z.B. durch ein bewusstes Benennen von bislang unbenannten Emotionen, wie Gould am Beispiel von feministischen Bewegungen zeigt (Gould 2010:34). Monique Scheer hat dafür den Begriff „Emotionspraktiken“ geprägt (Scheer 2011:68).</p> <p>Trotzdem war Massumis Konzept wichtig für meine Analyse – seine Betonung der Körper­lichkeit und des Dazwischens hilft, Subjektivität neu zu denken, wozu ich später zurückkom­men werde. Außerdem legt er einen Schwerpunkt auf die Bedeutung von Affekt und die Kontrolle von Menschen durch Affektmodulation in kontemporären politischen Praktiken (vgl. Massumi 2010). Dies ließ mich fragen: Was ist die Funktion und das Potential von Af­fekten in den Lissabonner Protesten als alternative politische Praktiken, und wie werden sie eingesetzt? Die Frage, wie davon nicht zuletzt auch ich als Forscherin beeinflusst werde, war wichtig für meine methodische Herangehensweise.</p> <p> </p> <p><strong>Meine Erfahrungen mit Soundaufnahmen als ethnographische Methode und die Hörbarkeit von Affekt</strong></p> <p>Wir haben uns im Seminar Klang als Methode sehr experimentell angenähert. Die Herange­hensweise hatte wenig damit zu tun, wie Sound Studies beispielsweise in der gleichnamigen Forschungsrichtung gelehrt werden. Natürlich ist mir klar, dass wir im Alltag viel zu wenig zuhören und es Sinn macht, erst einmal zu lernen, richtig hinzuhören, aber es hat lange ge­dauert, bis ich das in meiner Forschung umsetzen und eine Verbindung zu meinen Themen herstellen konnte.</p> <p>Das Modell der vier Dimensionen des Hörens von Pierre Schaeffer (vgl. Chion 1983) hat mir dabei geholfen, obwohl ich es nicht systematisch angewandt habe. Wenn Menschen gefragt werden, was sie hören, identifizieren sie normalerweise die Quelle des Tons. Beim Hören einer Aufnahme einer großen Demonstration würden beispielsweise viele sagen, sie hören politische Slogans, ein Megafon und Trillerpfeifen. Schaeffers Modell ermöglicht es, sich über andere Dimensionen als die Indexikalität Gedanken zu machen, wie etwa die soziale und symbolische Bedeutung eines gewissen Tons, Erinnerungen, die ein Soundobjekt bei den Hö­renden auslöst – und körperliche Reaktionen darauf. Die gleiche Aufnahme der Demonstra­tion könnte für die Zuhörenden zum Beispiel nach Energie, Wut und Empörung klingen, sie könnten hören, dass das Mikrofon inmitten der Menge positioniert war, dass die Aufnahme bei ihnen Gänsehaut auslöste oder sie plötzlich aufgeregt waren, weil sie sich an eine erfolg­reiche Demonstration erinnerten, an der sie selbst teilgenommen hatten.</p> <p>Beim wiederholten Hören der Soundobjekte der Proteste und Streiks, die ich in Lissabon auf­genommen hatte, wurde mir bewusst, dass die affektive Dimension der Situationen auditiv anders übermittelt werden kann als durch Feldnotizen. Die Situation im Seminar, die ich in der Einleitung beschrieben hatte, ist nur ein Beispiel dafür, dass dies auch funktioniert, wenn Andere die Aufnahmen hören. Durch Sound werden Menschen affiziert – wahrscheinlich, weil wir auch mit unseren Körpern darauf reagieren, wie ich mit Schaeffer deutlich machen wollte. Wie Brandon LaBelle schreibt, kann Sound nicht ignoriert werden, sondern generiert Partizipation und bringt Körper zusammen (LaBelle 2010:xxiv).</p> <p>Trotz des Mehrwerts durch die Analyse von Sound gerade im Zusammenhang mit Affekt war mir jedoch nicht klar, wie ich Schaeffers Modell und die Soundanalyse allgemein für meine Auswertung systematisieren könnte. Daran müsste ich bei einer Arbeit mit Sound in der Zu­kunft noch arbeiten.<br />Ich denke, dass das Einsetzen von <em>Listening Sessions</em> mit Aktivist_innen nach dem Schema von Ultra Red sehr sinnvoll für eine gemeinsame Reflektion der aktivistischen Arbeit ist, aber für mich war eine solche Herangehensweise aufgrund meiner Position im Feld nicht realisier­bar. Ein wirklich kollaboratives Vorgehen war leider nicht möglich, da ich zu den Akti­vist_innen vor der Forschung keine Beziehungen hatte, nicht im Aktivist_innenmilieu invol­viert war und nur wenig Zeit für meine Forschung im Ausland hatte. Allerdings war ich über­rascht über das Interesse und die positiven Rückmeldungen zur Klanganalyse als Methode, die ich im Rahmen des Workshops „Protestos e Movimentos Sociais Contemporâneos em Portugal“ im Februar 2013 bekommen habe. Ich fände es interessant, auch in Zukunft von der Textzentriertheit abzuweichen, die akademisches Wissen meiner Meinung nach auch oft so elitär macht, und mit der Analyse von Klang zu arbeiten. Allerdings müssten die Methode des Aufnehmens selbst und die Analyse der Aufnahme noch deutlich systematischer gestaltet werden, als ich das bis jetzt gemacht habe.</p> <p>Aufnahmegeräte sind weniger selektiv als das menschliche Ohr. Im Feld habe ich das einge­setzt, indem ich versucht habe, sogenannte <em>Soundscapes</em> nach Murray Schafer aufzunehmen (Meintjes et al. 2010:330), um Situationen im Nachhinein so komplett wie möglich zu hören und diese Erfahrung auch anderen Zuhörenden bieten zu können. Man muss sich jedoch be­wusst sein, dass dies nicht die nötige Reflektion im wissenschaftlichen Prozess ersetzt. Wie bei allem empirischen Material sind es sind immer noch wir als Wissenschaftler_innen, die entscheiden, was hörbar gemacht wird und was still bleibt, und diese Entscheidungen müssen hinterfragt werden.</p> <p> </p> <p><strong>Ergebnisse der Forschung – Klänge von Emotionspraktiken in den Lissabonner Protesten</strong></p> <p>Massumi fordert eine performative und theatralische Annäherung an Macht (Massumi 2010:58). Was bedeutet dies für Affekt in Protesten, und wie wird das Potential der Affekt­modulation schon jetzt genutzt?<br />Eines der Ergebnisse meiner Forschung war, dass Aktivist_innen sowohl bei den Demonstra­tionen von <em>Que se lixe a troika </em>als auch im Rahmen des Generalstreiks Emotionspraktiken nach Monique Scheer nutzten, bei denen das Auditive eine wichtige Rolle spielte. Im Folgen­den erläutere ich zwei Beispiele dafür.</p> <p><u>Hörbar die Normalität unterbrechen: Der Generalstreik am 14. November</u></p> <p>Die Nutzung von Sounds durch Einzelne und Gruppen spielte eine wichtige Rolle, um Af­fekte im portugiesischen Generalstreik am 14. November 2012 zu generieren.<br />Wenn Gruppen, die keine Stimme haben, weil sie sich nicht von der politischen Elite reprä­sentiert fühlen, lautstark präsentieren, praktizieren sie Politik nach der Definition von Jaques Rancière: Sie machen sich hörbar und brechen mit der herrschenden Ordnung (Rancière 2002). In Protesten sind Klänge ein Werkzeug, um wortwörtlich eine Stimme zu bekommen und andere zu affizieren. Wie Brendon LaBelle schreibt, produzieren Demonstrationen eine Hörbarkeit „that seeks to overturn or overwhelm the written record, the law, and house rule with a meaning determined by volume“ (LaBelle 2010:109). Aktivist_innen setzen Klänge ein, um bestimmte Effekte bei den Protestierenden und auch bei Nichtbeteiligten zu evozie­ren. Einer dieser Effekte ist die Unterbrechung der Normalität, wie ich durch die Beschrei­bung eines Ereignisses zeigen werde, das sich während des Streikpostens der Fahrer_innen der Lissabonner Stadtbusse zugetragen hat.</p> <p>Ich war gerade mit einer Gruppe von Aktivist_innen beim Sitz des Unternehmens in einem Randbezirk Lissabons angekommen, als die Polizei anfing, eine Sitzblockade der Streikenden aufzulösen, die zum Zweck errichtet worden war, arbeitenden Fahrer_innen am Einhalten des Notfahrplanes zu hindern. Alles ging sehr ruhig und routiniert vor sich – die Polizisten trugen die Streikenden einzeln weg und setzten sie nach ein paar Metern wieder ab. Plötzlich begann eine junge Streikende zu schreien und zu kreischen, als sie vom Boden aufgehoben wurde, und hörte erst auf, als der Polizist sie wieder absetzte. Ein neben mir stehender Aktivist sagte zu mir, dass sie absichtlich schreie und ihr nichts passiere.<br />Die junge Protestierende führte eine Emotionspraktik nach Monique Scheer durch; von einem rationalen Blickwinkel aus war es nicht nötig, in dieser Situation zu schreien, da ihr Schreien nichts am Verhalten der Polizisten veränderte und keinen Einfluss auf den Verlauf der Situa­tion hatte, aber sie nutzte ihre Stimme und damit die Fähigkeit ihres Körpers, andere Körper zu affizieren. Die Aktivistin wandte emotionale Codes an, um die Routine zu stören. In einer emotionalen Gemeinschaft wie dieser löst ein solches Verhalten bestimmte Affekte aus (Ro­senwein 2002: 842) – Schreien lässt Menschen nicht kalt, wie die beschwichtigende Reaktion des Aktivisten neben mir zeigte. Doch welchen Zweck hat Affekt in politischen Protesten, wie Emma Dowling rhetorisch fragt, wenn nicht die Unterbrechung und Störung von Normalität (Dowling 2012a)?</p> <p><em><u>Que se lixe a troika</u></em><u> und die Nutzung emotionsgeladener Symbolik</u>⁵</p> <p>In der eben beschriebenen Situation im Rahmen des Streikpostens wurde Affektmodulation von einer Einzelperson genutzt, um hörbar zu stören. Genauso können durch Affekte aber auch Körper zusammengebracht werden, und es kann eine Atmosphäre der Zusammengehö­rigkeit geschaffen werden. LaBelle betont die Bedeutung von Musik bei Demonstrationen (LaBelle 2010:115). In der Geschichte Portugals spielt sie eine besondere Rolle: Bei der Nel­kenrevolution 1974 waren es zwei Lieder, die als Zeichen zum Beginn des Aufstandes dien­ten. Die Revolution stellt allgemein einen Moment in der portugiesischen Geschichte dar, der ein großes Potential an Affizierung innehat. Die kollektive Erinnerung daran ist voll von emotional aufgeladener Symbolik: Rote Nelken in Gewehrläufen, ein Lied mit einem Text voller Solidarität und Brüderlichkeit als Weckruf aus Jahrzehnten der Unterdrückung. Mich hat in meiner Forschung besonders überrascht, dass dies nicht nur ein verstaubter Diskurs ist, dessen Symbolik immer noch vor allem von der Kommunistischen Partei Portugals (PCP) und der ihr nahestehenden CGTP vereinnahmt wird, sondern die Protestierenden sich mit ihren Praktiken tatsächlich stark auf dieses Ereignis vor fast 40 Jahren beziehen.</p> <p>Bei den Demonstrationen von <em>Que se lixe a troika</em> spielen verschiedene Lieder eine bedeu­tende Rolle, die damals als Protestsongs in die Geschichte eingingen. Besonders häufig wurde <em>Grândola, Vila Morena</em> des Protestliedermachers Zeca Afonso gesungen, das bekannteste und symbolträchtigste von allen.<br />Ich argumentiere, dass die Aktivist_innen vor allem wegen seines affektiven Potentials darauf zurückgreifen. Es handelt sich um eine Art verkörperlichte affektive Erinnerung – die Sym­bolik der Nelkenrevolution wird benutzt, um ein Gefühl von Gemeinschaft, Solidarität und Macht zu schaffen. In diesem Fall ist die affektive Dimension deutlich wichtiger als die ideo­logische – die Revolution hält keine tatsächlichen Auswege aus der gegenwärtigen Situation bereit, aber die Affekte sind ähnlich: Viele Menschen fühlen sich nicht von der Regierung repräsentiert, und sie fühlen sich völlig machtlos demgegenüber. Diese Emotionen und die kollektive Performance der Körper beim Singen von <em>Grândola</em> ist wichtiger als der politische Kontext. Das Lied wurde in den Demonstrationen, die ich begleitete, unzählige Male gesun­gen; meistens stimmten die Organisator_innen es an, manchmal wurde es vom Original auf Tonband begleitet, andere Male von irgendeiner kleinen Gruppe in der Menge gesungen. Inte­ressant ist, dass die Aktivist_innen von <em>Que se lixe a troika</em> vor kurzem anfingen, das Poten­tial von <em>Grândola</em> systematisch in ihrem politischen Aktivismus einzusetzen. Eine große De­monstration im März 2013, die schon nach meiner eigentlichen Forschungsphase stattfand, hatte das Lied als zentrales Thema: Vom Motto angefangen, das mit „O povo é quem mais ordena“ – „Das Volk ist es, das am meisten regiert“ – die wohl bekannteste Liedzeile zitiert, bis hin zu medienwirksamen Aktionen, bei denen öffentliche Reden von Regierungspolitikern schon Wochen davor durch <em>Grândola</em>-Gesänge übertönt wurden, drehte sich alles um <em>Grândola</em>. Höhepunkt war ein zuvor angekündigtes und in mehreren Städten simultan statt­findendes gemeinsames Singen des Liedes am Ende der Protestkundgebung. Dieses Beispiel zeigt, wie Klänge und ihre affizierende Wirkung als politische Praxis zur Affektmodulation genutzt werden können. Nicht nur der Inhalt des Liedes steht dabei im Vordergrund, sondern auch die Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, das, was zwischen den Körpern beim Singen und Zuhören passiert. Interessant ist allerdings auch hier die Frage, wie weit dieses bewusste Beeinflussen von Emotionen gehen kann, um noch zu funktionieren. Wie Deborah Gould schreibt, geht das Potential von Affekten verloren, wenn diese zu sehr bewusst gelenkt werden. Affekt kann nur bis zu einem gewissen Punkt geplant werden – alles andere ist un­gewiss und unvorhersehbar. Auch bei <em>Que se lixe a troika</em> wurde dies deutlich. Nach der Ab­schlusskundgebung mit dem großen <em>Grândola</em>-Finale verlief die Demonstration schnell im Sand; im Gegensatz zu früheren Demonstrationen folgten keine Platzbesetzungen oder spon­tanen Protestzüge in Richtung des Parlaments. In Gesprächen mit einzelnen Protestierenden waren es gerade die fehlende Emotionalität und Spontaneität der Aktion und die reine Sym­bolhaftigkeit des Liedes, die mir als Gründe dafür genannt wurde. Zu früheren Zeitpunkten der Forschung wurden mir von Aktivist_innen neuer sozialer Bewegungen ähnliche Aspekte als Negativmerkmale von gewerkschaftlichen und parteipolitischen Protesten genannt, von denen sie sich mit ihren (auch affektiv) offeneren Protesten abgrenzten. Damit reagieren sie auch auf ein Bedürfnis nach anderen Formen politischer Subjektivitäten.⁶</p> <p> </p> <p><strong>Ausblick: Die affizierte Forscherin</strong></p> <p>Das Arbeiten mit Affekt als theoretischem Konzept und Sound als Methode ergänzte sich meiner Ansicht nach, stellte mich als Forscherin aber auch vor neue Herausforderungen und hielt mich dazu an, über meine Rolle im Forschungsprozess noch einmal neu nachzudenken. Affekt bestimmt keine kollektive Identität, sondern einen fluiden, nicht definierten Zustand, der neuen Formen nicht-repräsentativer Demokratie entspricht. Sich auf dieses Konzept zur Erforschung von Protest zu berufen, beinhaltet daher auch eine Art Subjektivitätskritik durch die Methodik. Wenn Affekt eine Dekonstruktion des Individuums ermöglicht, handelt es sich nicht nur um eine Theorie, sondern hat auch methodologische Konsequenzen. Liegt der Fokus auf den Beziehungen zwischen Menschen und Körpern, so ist eine Forschungsperspektive nötig, die auch die Affizierung der Forscherin berücksichtigt, denn diese zeigt mehr als nur einen individuellen Zustand. Es gibt immer etwas Objektives im Subjektiven, auch, was die Bedingungen betrifft, in denen Wissenschaftler_innen Wissen produzieren.</p> <p>Meine Erfahrungen beim Generalstreik zeigen, dass das Erforschen von Protesten auch den Körper der Forscherin involviert. Inmitten eines Sitzstreiks um vier Uhr früh ist es einfach unmöglich, sich nicht vom Protest berühren zu lassen. Die Tatsache, dass ich mich unwohl gefühlt und eine Gänsehaut bekommen habe, als ich das Mädchen schreien gehört habe, sollte nicht ignoriert werden, denn sie sagt etwas aus über die Funktion von Affekt und Emotions­praktiken. Natürlich macht es wenig Sinn, anzunehmen, dass alle gleich fühlen, aber meine Affizierung kann ein Indikator sein für das affektive Potential einer Interaktion. Anstatt Ge­fühle als unerwünschte Nebeneffekte wissenschaftlicher Arbeit zu ignorieren, sollte man sie also vielmehr nutzen, indem man sich fragt: Wie können unsere eigenen Affekte zur Analyse beitragen, und welche Art von Material bieten sie? So könnte eine dichte Beschreibung im eigentlichen Sinne möglich werden.</p> <p> </p> <p> </p> <p><strong><u>Literatur</u></strong></p> <p>Auer, Christine (2013): Affect in political protest –The sound of anti-austerity demonstrations in Lisbon, accessed 30 March 2013, &lt; <a href="http://portuguesemovements.hypotheses.org&gt;">http://portuguesemovements.hypotheses.org&gt;</a>.</p> <p>Chion, Michel (1983): Guide des Objets Sonores – Pierre Schaeffer et la recherche musicale. Guide to Sound Objects – Pierre Schaeffer and musical research, Paris: Édition Buchet / Chastel.</p> <p>Clough, Patricia Ticineto (2007): Introduction, in: Patricia Clough and Jean Halley (eds.): The Affective Turn. Theorizing the social, London: Duke University Press, pp. 1-33.</p> <p>Corsani, Antonella (2006): Wissensproduktion und neue politische Aktionsformen. Die Erfahrung der Intermittents in Frankreich, Transversal, accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://eipcp.net/transversal/0406/corsani/de&gt;">http://eipcp.net/transversal/0406/corsani/de&gt;</a>.</p> <p>Corsani, Antonella (2007): „Was wir verteidigen, verteidigen wir für alle“ – Spuren einer Geschichte in Bewegung, Transversal accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://eipcp.net/transversal/0607/corsani/de&gt;">http://eipcp.net/transversal/0607/corsani/de&gt;</a>.</p> <p>Dowling, Emma (2012a): Private video lecture on affect.</p> <p>Dowling, Emma (2012b): The Waitress: On Affect, Method, and (Re)presentation, Cultural Studies &lt;=&gt; Critical Methodologies, accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://csc.sagepub.com/content/early/2012/01/24/1532708611435215&gt;">http://csc.sagepub.com/content/early/2012/01/24/1532708611435215&gt;</a>.</p> <p>Estanque, Elísio (2010): Sindicalismo e movimentos sociais: Acção colectiva e regulação social no contexto europeu e português, in: Revista Lutas Sociais nº 23.</p> <p>Fishman, R.M. (2011): Democratic Practice after the Revolution: The Case of Portugal and Beyond, in: Politics &amp; Society 39: 2, pp. 233-267.</p> <p>Goodwin, Jeff (2012): Some Prickly Thoughts on „Emotions in Motion“, Mobilizing Ideas, accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://mobilizingideas.wordpress.com/2012/12/20/some-prickly-thoughts-on-emotions-in-motion/&gt;">http://mobilizingideas.wordpress.com/2012/12/20/some-prickly-thoughts-on...</a>.</p> <p>Gould, Deborah (2010): On Affect and Protest, in: Janet Staiger et al. (ed.): Political Emotions. New Agendas in Communication, New York: Routlegde, pp. 18-44.</p> <p>Hamann, K.&amp; Manuel, P. C. (1999): Regime Changes and Civil Society in Twentieth-Century Portugal. South European Society and Politics, 4, pp. 71–96.</p> <p>Hardt, Michael (2007): Foreword: What affects are good for, in: Patricia Clough and Jean Halley (eds.): The Affective Turn. Theorizing the social, London: Duke University Press, pp. ix-xiii.</p> <p>Hemmings, Clare (2005): Invoking affect. Cultural theory and the ontological turn, in: Cultural Studies 19: 5, pp. 548-567.</p> <p>Jasper, James M. (2012): Feeling your Way, Mobilizing Ideas, accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://mobilizingideas.wordpress.com/2012/12/03/feeling-your-way/&gt;">http://mobilizingideas.wordpress.com/2012/12/03/feeling-your-way/&gt;</a>.</p> <p>LaBelle, Brandon (2010): Acoustic Terrotories. Sound Culture and Everyday Life, New York / London: continuum.</p> <p>Lorey, Isabell (2011): Non-reprensentationist, Presentist Democracy, Transversal, accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://eipcp.net/transversal/1011/lorey/en&gt;">http://eipcp.net/transversal/1011/lorey/en&gt;</a>.</p> <p>Massumi, Brian (2002): The Autonomy of Affect, in: Brian Massumi: Parables for the Virtual. Movement, Affect, Sensation, Durham &amp; London: Duke, pp. 23-45.</p> <p>Massumi, Brian (2010): Ontomacht. Kunst, Affekt und das Ereignis des Politischen, Berlin: Merve Verlag.</p> <p>McDonald, Kevin (2004): Oneself as Another: From Social Movement to Experience Movement, in: Current Sociology 52:4, pp. 575-593.</p> <p>Meintjes, Louise et al. (2010): Soundscapes: Toward a Sounded Anthropology, in: Annual Review of Anthropology, pp 329-345.</p> <p>Rancière, Jacques (2002): Das Unvernehmen. Politik und Philosophie, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.</p> <p>Rosenwein, Barbara H. (2002): Worrying about Emotions, in: American Historical Review, 2, pp. 821-845.</p> <p>Scheer, Monique (2011): Welchen Nutzen hat die Feldforschung für eine Geschichte religiöser Gefühle?, in: vokus 21: 1/2, pp. 65-77.</p> <p>Sousa Santos, B. de and Nunes, J.A. (2004): Introduction: Democracy, Participation and Grassroots Movements in Contemporary Portugal, in: South European Society and Politics, 9, pp. 1-15.</p> <p>Sterne, Jonathan (2012): Quebec’s #casseroles: on participation, percussion and protest, accessed 4 February 2013, &lt; <a href="http://soundstudiesblog.com/?s=quebec&gt;">http://soundstudiesblog.com/?s=quebec&gt;</a>.</p> <p>Summers Effler, Erika (2012): Bringing the Body (Back) in: Where the Action Really is, Mobilizing Ideas, accessed 29 January 2013, &lt;<a href="http://mobilizingideas.wordpress.com/2012/12/20/bringing-the-body-back-in-where-the-action-really-is/&gt;">http://mobilizingideas.wordpress.com/2012/12/20/bringing-the-body-back-i...</a>.</p> <div><br clear="all" /><br /><hr align="left" size="1" width="33%" /><div id="ftn1"> <p>¹ Wegen des Schwerpunkts auf die Methoden werde ich einige Inhalte meiner Forschung, vor allem Ergebnisse zur Rolle von Affekten in den Lissabonner Protesten, die nicht rein auditiv fassbar sind, nur am Rande erläutern. Einen besseren Einblick in die nicht-auditiven Aspekte gibt ein Text, den ich in einem Workshop zu kontemporären sozialen Bewegungen in Portugal am 21.02.13 präsentiert habe. Siehe Auer 2013.</p> </div> <div id="ftn2"> <p>² Ein Überblick über die ambivalente Sicht auf Emotionen in der Geschichte der Erforschung sozialer Bewegungen findet sich ebenfalls bei Auer 2013.</p> </div> <div id="ftn3"> <p>³ Damit schließe ich mich Michael Hardt (vgl. Hardt 2007) und Deborah Gould (Gould 2010:31) an. Für eine detailliertere Erklärung meiner Wahl siehe Auer 2013.</p> </div> <div id="ftn4"> <p>⁴ Barbara Rosenweins Ausdruck „emotional communities“ ist hier sinnvoll, um „systems of feeling“ in sozialen Gruppen aufzudecken (Rosenwein 2002:842).</p> </div> <div id="ftn5"> <p>⁵ Zu nicht-auditiven Komponenten der Affektmodulation bei <em>Que se lixe a troika</em> siehe Auer 2013:5-7.</p> </div> <div id="ftn6"> <p>⁶ Ausführlicher dazu siehe Auer 2013: 8-10.</p> </div> </div> <p> </p> </div></div></div><div class="field field-name-field-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/affekt" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Affekt</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/portugal" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Portugal</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/protest" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Protest</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/sound" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sound</a></div></div></div><div class="view view-medialist view-id-medialist view-display-id-entity_view_1 view-dom-id-12594879bb15b212181323cee5313f21"> <div class="view-content"> <table class="views-view-grid cols-2"> <tbody> <tr class="row-1 row-first row-last"> <td class="col-1 col-first"> <div class="views-field views-field-field-media-image"> <div class="field-content"><div id="file-190" class="file file-image file-image-jpeg"> <div class="content"> <img typeof="foaf:Image" src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/styles/content680maxwidth/public/P1070896.jpg" width="680" height="510" alt="" /> </div> </div> </div> </div> <div class="views-field views-field-field-media-audio"> <div class="field-content"><div class="mediaelement-audio"><audio src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/Sound%201.mp3" class="mediaelement-formatter-identifier-1447669308-0" controls="controls" ></audio></div>listen also to:<div class="mediaelement-audio"><audio src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/Sound%202.mp3" class="mediaelement-formatter-identifier-1447669308-1" controls="controls" ></audio></div></div> </div> </td> </tr> </tbody> </table> </div> </div> Thu, 18 Apr 2013 10:46:29 +0000 Christine Auer 193 at http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/blogs/wie-klingt-affekt-bewegung-der-sound-portugiesischer-anti-austerit%C3%A4ts-proteste-ein#comments Die Krise berlinert http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/blogs/die-krise-berlinert <div class="field field-name-field-research-body field-type-entityreference field-label-above"><div class="field-label">This blog post is part of the investigation:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/node/57">Antirassismus in der Krise</a></div></div></div><div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Viel zu schnell ging die Ausstellung in dem project space Errant Bodies (Berlin, Prenzlauer Berg) vorbei. Das Absperrband, die Feldnotizen, die Interview-Transkription und unsere Poster sind abgehängt, der Beamer mitsamt Technik und die Hörstation demontiert.</p> <p>In diesem Zuge möchte ich mich für die Notizen und Zeichnungen bedanken, die BesucherInnen nach dem Zuhören/Zuschauen hinterlassen haben. Ihnen ist auch die Überschrift dieses Blogeintrages entnommen. Zudem möchte ich meinen Sounds eine erweiterte Beschreibung beifügen. So here we go.</p> <p><strong>Antirassismus in der Krise</strong></p> <p style="margin-bottom: 0in">Was passiert, wenn sich die Politiken organisierter linker AntirassistInnen in Berlin plötzlich in einem Kontext weltweiter bis lokaler Krisen wiederfinden?</p> <p style="margin-bottom: 0in">Die folgenden zwei Sounds wurden in Räumen aufgenommen, die durch antirassistische Proteste temporär geschaffenen, also durch das Handeln verschiedener Menschen (klanglich) gefüllt wurden. Sie bilden einen Ausschnitt antirassistischer Praktiken ab und weisen auf Konflikte hin. Denn der Antirassismus steht in einem konfliktgeladenen Spannungsverhältnis zu Konjunkturen des Rassismus, historischen Ereignissen und zu Formen linker Organisierungen.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Ausgangspunkt meiner Forschung ist, dass in den Sounds antirassistischer Praktiken einerseits eine Krise des Antirassismus selbst und gleichzeitig Krisenphänomene und widerständiges Handeln dagegen hörbar werden.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Der dritte Sound dahingegen plädiert explizierter für eine Diskussion über die Zukunft des Berliner Antirassismus.</p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p style="margin-bottom: 0in"><b>The Sound of Future in Antiracist Memories. 1'31. Berlin, 13.10.2012</b></p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p><iframe frameborder="no" height="166" scrolling="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F66227734" width="100%"></iframe></p> <p style="margin-bottom: 0in">Am 13. Oktober 2012 fand in Berlin eine Demonstration in drei Etappen statt.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Sie begann mit dem krisenprotestlerischen <i>Global Noise Day</i>, der anknüpfte an weltweit gleichzeitig stattfindende Proteste der Occupy-Bewegung und somit kreativ für eine Welt jenseits austeritärer Politiken eintrat.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Dieser verband sich dann im weiteren Verlauf mit der <i>Lärmdemo</i> von <i>Kotti&amp;Co</i>, die seit Mai 2012 in Berlin-Kreuzberg den Platz am Kottbusser Tor besetzt halten, um gegen die Kürzung des sozialen Wohnungsbaus, die rassistische Vertreibung und steigenden Mieten Krach zu schlagen.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Die letzte und am stärksten besuchte Etappe bildete der <i>Refugee Protest March</i>, in dem sich Viele den Flüchtlingen anschlossen, die aus ganz Deutschland nach Berlin gekommen sind und einstehen für Bewegungsfreiheit und gegen Abschiebung, gegen die Unterbringung in Lagern, gegen Essenspackete, die Residenzpflicht und die Nicht-Gewährung vom Recht auf Asyl.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Dieser Sound wurde bei einer Zwischenkundgebung vor der Bundesdruckerei aufgenommen.</p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p style="margin-bottom: 0in"><b>Learning How to Listen to Antiracism, part 2. 1'14. Berlin, 4.11.2012</b></p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p><iframe frameborder="no" height="166" scrolling="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F66227245" width="100%"></iframe></p> <p style="margin-bottom: 0in">Durch die Demonstration “Das Problem heißt Rassismus – Schluss mit der Vertuschung” wurde an den Skandal erinnert, der trotz zehnfachen rassistischen Mord durch den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und Verstrickungen mit staatlichen Behörden auf sich warten lässt.</p> <p style="margin-bottom: 0in">Ich stand zu Anfang der Demonstration, die sich zu formieren begann, hinter dem Fronttransparent.</p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p style="margin-bottom: 0in">Die hier ausgestellten Klänge sollen Fragen aufwerfen, einen Prozess des Zuhörens organisieren und in den Sounds antirassistischer Praktiken Handlungsmöglichkeiten und Utopien hörbar machen.</p> <p style="margin-bottom: 0in">So auch durch die Klänge eines Berliner Nachtbusses.</p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p style="margin-bottom: 0in"><b>What Antiracism might learn from a Night Bus. 1'04. Berlin, 31.10.2012. </b></p> <p style="margin-bottom: 0in"> </p> <p><iframe frameborder="no" height="166" scrolling="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F66227063" width="100%"></iframe></p> </div></div></div><div class="field field-name-field-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/errant-bodies" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Errant Bodies</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/sound" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sound</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/antirassismus" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Antirassismus</a></div></div></div><div class="view view-medialist view-id-medialist view-display-id-entity_view_1 view-dom-id-46ba5bbe7a9324600dc3db974fb56dab"> <div class="view-content"> <table class="views-view-grid cols-2"> <tbody> <tr class="row-1 row-first row-last"> <td class="col-1 col-first"> <div class="views-field views-field-field-media-image"> <div class="field-content"><div id="file-156" class="file file-image file-image-jpeg"> <div class="content"> <img typeof="foaf:Image" src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/styles/content680maxwidth/public/IMG_7086.JPG" width="680" height="453" alt="" /> </div> </div> </div> </div> </td> </tr> </tbody> </table> </div> </div> Mon, 10 Dec 2012 09:52:42 +0000 sabrina apicella 167 at http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/blogs/die-krise-berlinert#comments Research under Construction: Ausstellung des Studienprojektes http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/content/research-under-construction-ausstellung-des-studienprojektes <div class="field field-name-field-date field-type-datetime field-label-inline clearfix"><div class="field-label">Date:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><span class="date-display-start" property="dc:date" datatype="xsd:dateTime" content="2012-11-12T20:30:00+01:00">Montag, November 12, 2012 - 20:30</span> bis <span class="date-display-end" property="dc:date" datatype="xsd:dateTime" content="2012-11-30T20:00:00+01:00">Freitag, November 30, 2012 - 20:00</span></div></div></div><div class="field field-name-field-image field-type-image field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even"><img typeof="foaf:Image" src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/styles/large/public/Research%20under%20construction_0.jpg" width="480" height="342" alt="" /></div></div></div><div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>forschung im enstehen: wie klingt die krise? wie sieht die krise aus?</p> <p>Gallery Errant Bodies<br /> Kollwitzstraße 97<br /> 10435 Berlin<br /> 13-30 November 2012<br /> Di und Do von 13h-19h und nach Vereinbarung:<br /> Jeremy Woodruff (<a href="mailto:jeremy@neuemusikschule-berlin.de">jeremy@neuemusikschule-berlin.de</a>)</p> <p>Ausstellungseröffnung: 12. November 2012 um 20h30</p> <p>Die Ausstellung unter dem Titel forschung im enstehen: wie klingt die krise?<br /> wie sieht die krise aus? gibt einen Einblick in die von Studierenden entwickelten<br /> Methoden zur Untersuchung der aktuellen Krise. Die Forschung begann im<br /> forschungsbasierten Studienprojekt „Wie klingt die Krise?“ am Institut für<br /> Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin.</p> <p>Für die multi-sited angelegten ethnographischen Studie ist die Verwendung<br /> von auditiven und visuellen Medien zentral. Wir, die Studierenden des<br /> Projekts, folgen ihrer Erscheinung und ihrem Klang zu den tatsächlichen Orten<br /> der Krise. Im April diesen Jahres begannen wir mit den Fragen: „Wie klingt<br /> die Krise“ und „Wie sieht die Krise aus?“ Von hier aus nahmen wir unsere<br /> Untersuchungen in verschiedene Richtungen auf, folgten den verschiedenen<br /> und vielfachen Krisen, die unseren nahen und fernen Alltag bestimmen.<br /> Alleine oder in Gruppen näherten wir uns dem Thema durch ethnographische<br /> Forschungen nicht nur in Berlin, sondern auch in Europa, an Europas Grenzen<br /> sowie in Nordamerika.</p> <p>An diesem Punkt ermöglicht uns die Ausstellung, in unseren Analysen für einen<br /> Moment innezuhalten und auf unsere Forschungen und unsere Methoden<br /> zurückzublicken und mit einem Publikum zu reflektieren. Indem wir unser<br /> rohes Audio- und Videomaterial öffentlich aus- und zur Diskussion stellen,<br /> wollen wir, nicht nur akademische Perspektiven auf unsere Arbeiten erhalten<br /> und durch die Ausstellung einen neuen Raum für Zusammenarbeit, Austausch<br /> und Feedback schaffen. Wir laden alle BesucherInnen herzlich ein, die von<br /> uns präsentierten Orte, ihre Erscheinung und Klänge in ihren Reaktionen auf<br /> die dafür vorgesehenen Flächen zu reflektieren. Die Entgegnungen auf unsere<br /> Forschungen nehmen wir in den weiteren Prozess auf. So wird die Ausstellung<br /> Teil unserer Untersuchung.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/errant-bodies" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Errant Bodies</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/exhibit" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Exhibit</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/sight" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sight</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/sound" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sound</a></div></div></div><ul class="links inline"><li class="translation_en first last"><a href="/ssoc/en/content/research-under-construction-student-exhibit-errant-bodies-gallery" title="Research under Construction: Student Exhibit at Errant Bodies Gallery" class="translation-link">English</a></li> </ul> Mon, 05 Nov 2012 18:11:20 +0000 Stephanie Russell-Kraft 133 at http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/content/research-under-construction-ausstellung-des-studienprojektes#comments Research under Construction: Student Exhibit at Errant Bodies Gallery http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/node/132 <div class="field field-name-field-date field-type-datetime field-label-inline clearfix"><div class="field-label">Date:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><span class="date-display-start" property="dc:date" datatype="xsd:dateTime" content="2012-11-12T20:30:00+01:00">Montag, November 12, 2012 - 20:30</span> bis <span class="date-display-end" property="dc:date" datatype="xsd:dateTime" content="2012-11-30T20:00:00+01:00">Freitag, November 30, 2012 - 20:00</span></div></div></div><div class="field field-name-field-image field-type-image field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even"><img typeof="foaf:Image" src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/styles/large/public/Research%20under%20construction.jpg" width="480" height="342" alt="" /></div></div></div><div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Research under Construction: Sights and Sounds of the Crisis</p> <p>Gallery Errant Bodies<br /> Kollwitzstraße 97<br /> 10435 Berlin<br /> November 13-30, 2012<br /> Tuesdays and Thursdays from 13:00-19:00 and by appointment:<br /> Jeremy Woodruff (<a href="mailto:jeremy@neuemusikschule-berlin.de">jeremy@neuemusikschule-berlin.de</a>)</p> <p>Gallery Opening on November 12, 2012 at 20:30.</p> <p>Research under Construction: Sights and Sounds of the Crisis presents a glimpse into the methodological practices developed by students participating in a graduate<br /> research seminar at the Institute for European Ethnology of Humboldt<br /> University in Berlin.</p> <p>We, the students in the course, are currently pursuing a multi-sited<br /> ethnographic study of the global economic crisis by using audio and visual<br /> media to document its sounds and sights, respectively. We began our<br /> investigations in April 2012 with the questions "what does the crisis sound<br /> like?" and "what does the crisis look like?"</p> <p>From there, we set off in different directions, hoping to understand the various<br /> natures of the many crises that govern us today. Alone and in small groups, we<br /> conducted specific ethnographic inquiries into the crisis at various locations<br /> throughout Berlin, Europe and its borders, and North America.</p> <p>In this exhibit, we hope to momentarily shift the focus of our analysis back<br /> to our research practices and methodology. By displaying our unfinished<br /> and raw audio, video, and textual materials in this forum, we hope to gain<br /> non-academic perspectives on our work and to create a new space for<br /> collaboration, exchange, and feedback within the exhibit room.<br /> Visitors are encouraged to interact with the sights and sounds on display and to<br /> write their reactions down on the paper provided.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/errant-bodies" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Errant Bodies</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/exhibit" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Exhibit</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/sight" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sight</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/sound" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sound</a></div></div></div><ul class="links inline"><li class="translation_de first last"><a href="/ssoc/de/content/research-under-construction-ausstellung-des-studienprojektes" title="Research under Construction: Ausstellung des Studienprojektes" class="translation-link">Deutsch</a></li> </ul> Mon, 05 Nov 2012 18:07:44 +0000 Stephanie Russell-Kraft 132 at http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/node/132#comments Wie hört es sich an, wenn die Krise getanzt wird? - Erster Einblick http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/blogs/wie-h%C3%B6rt-es-sich-wenn-die-krise-getanzt-wird-erster-einblick <div class="field field-name-field-research-body field-type-entityreference field-label-above"><div class="field-label">This blog post is part of the investigation:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/node/54">Keep moving - Dancing the Crisis</a></div></div></div><div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Wie klingt es, wenn eine Tänzerin die Krise tanzt? </p> <p>Wie klingen ihre Bewegungen und welche Musik wählt sie aus? </p> <p>Wir haben Karla Mendoza am 28.9.2012 dabei gefilmt, wie sie die Krise tanzt. Die Performance selbst haben wir einen Tag zuvor zum ersten Mal gesehen, als wir uns zu einer gemeinsamen Präsentation in einem Probenraum in Berlin-Mitte trafen. Karla, You-Kyung, unser Kameramann Vincent und ich saßen zwei Stunden in einem alten Klassenraum einer Plattenbauschule, die als Probenort zu günstigen Preisen vermietet wird. Da der Ort, wo die Performance am nächsten Tag gefilmt werden sollte, immer noch unklar war, nutzten wir diese Probe auch zum Brainstormen: Was suggeriert die Musik für eine Atmosphäre? Was suggerieren die Bewegungen für eine Atmosphäre? Passen diese beiden Empfindungen zusammen? Wie passen sie zusammen?</p> <p>In diesem Fall empfanden wir die Intensität der Bewegungen und den ausgewählten Soundtrack als ziemlich konträr. Also entschieden wir uns für einen Ort, der diesen Kontrast vielleicht noch unterstreicht. Dazu später mehr.</p> <p>Ohne vorab das gefilmte Material zu zeigen, möchte ich die Chance nutzen, einen ersten Zugang zu Karlas Performance nur hörend vorzunehmen. So viel geht verloren, wenn man gleich die Bilder dazu sieht. Ich habe euch sowohl den Track "The Son" des spanischen Cellisten David Fernandez (<a href="http://en.davidfernandez.org/ecce-cello/">http://en.davidfernandez.org/ecce-cello/</a>), der fast jeden Tag zwischen 16 und 18 Uhr am Kotti live zu erleben ist, und einen Audioauschnitt aus Karlas Performance bereitgestellt.</p> <p>Ich würde gerne wissen: Was hört ihr? Welche Gefühle habt ihr, wenn ihr beide Stücke hört? </p> </div></div></div><div class="field field-name-field-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/performance" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Performance</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/crisis" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Crisis</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/sound" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sound</a></div></div></div><div class="view view-medialist view-id-medialist view-display-id-entity_view_1 view-dom-id-60d19510ce7e755a74c0bc5825011e99"> <div class="view-content"> <table class="views-view-grid cols-2"> <tbody> <tr class="row-1 row-first row-last"> <td class="col-1 col-first"> <div class="views-field views-field-field-media-image"> <div class="field-content"><div id="file-128" class="file file-image file-image-jpeg"> <div class="content"> <img typeof="foaf:Image" src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/styles/content680maxwidth/public/Karla%20F%C3%BC%C3%9Fe%203_Ballettschuhe.JPG" width="680" height="377" alt="" /> </div> </div> </div> </div> <div class="views-field views-field-field-media-audio"> <div class="field-content"><div class="mediaelement-audio"><audio src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/ssoc_performance_ausschnitt.mp3" class="mediaelement-formatter-identifier-1447669308-2" controls="controls" ></audio></div>listen also to:<div class="mediaelement-audio"><audio src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/ecce%20cello%20-%20the%20son.mp3" class="mediaelement-formatter-identifier-1447669308-3" controls="controls" ></audio></div></div> </div> </td> </tr> </tbody> </table> </div> </div> Fri, 12 Oct 2012 12:21:38 +0000 Caroline Schaper 124 at http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/blogs/wie-h%C3%B6rt-es-sich-wenn-die-krise-getanzt-wird-erster-einblick#comments Behind the noise: New York City http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/node/102 <div class="field field-name-field-research-body field-type-entityreference field-label-above"><div class="field-label">This blog post is part of the investigation:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/node/63">Quantifying Risk: Security and Certainty in the Financial Industry</a></div></div></div><div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>When I arrived in New York at the end of August to begin my field research on graduate programs in quantitative finance, I was struck by the overall level noise of the city. I knew that New York was loud – I had lived there for six years – but I had just how many individual sounds contribute to the the white noise of the city's streets.</p> <p>As I explored the Lower Manhattan streets outside of the building where I conducted most of my fieldwork, I strained to parse what I was hearing. Delivery trucks, muddled conversations of passers-by, sirens, cell phone ring tones, these were easier to distinguish. But what about that low, audible-yet-uncharacterizable hum coming from... the buildings? Or was it a more of a drone? And why was it still there – and even seem louder – at 9:30 in the evening?</p> <p>The inside of the office building where the graduate program in finance was housed was, by contrast, very quiet. In the common area, I heard the sound of laptop keys, pens, highlighters, (calm) conversations about homework and (energetic) social interactions. The students usually had the TV in the common area switched to CNBC, a financial news program. The news was at times merely background noise – when no one was in the room, when students were talking amongst themselves – while at others a focal point – for students taking a lunch break.</p> <p>Every time I stepped outside of the building, I was struck again by how loud it was. What was the sound of the city? Were the sounds worth distinguishing, or were they more meaningful through their combined effect? At what point does sound become background noise?</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/new-york" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">New York</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/sound" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Sound</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/finance" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Finance</a></div><div class="field-item odd"><a href="/ssoc/de/tags/manhattan" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Manhattan</a></div><div class="field-item even"><a href="/ssoc/de/tags/expectations" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Expectations</a></div></div></div><div class="view view-medialist view-id-medialist view-display-id-entity_view_1 view-dom-id-0f2310b1444b34661bef2fc4c38c44dc"> <div class="view-content"> <table class="views-view-grid cols-2"> <tbody> <tr class="row-1 row-first row-last"> <td class="col-1 col-first"> <div class="views-field views-field-field-media-image"> <div class="field-content"><div id="file-83" class="file file-image file-image-jpeg"> <div class="content"> <img typeof="foaf:Image" src="http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/sites/default/files/styles/content680maxwidth/public/Broad%20Street.jpg" width="500" height="333" alt="" /> </div> </div> </div> </div> </td> </tr> </tbody> </table> </div> </div> Wed, 03 Oct 2012 14:04:08 +0000 Stephanie Russell-Kraft 102 at http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc http://ssoc.teachingthecrisis.net/ssoc/de/node/102#comments