Tore,
Mauern,
knallende Türen,
Rascheln von Schlüsseln,
das Klacken der Schlösser,
Klopfen, Warten, gehorsames Grüßen,
kurze knappe Ansagen, Fragen, Weisungen,
Witze, Zurückweisungen, Lautsprecheransagen...
Durch die Gänge einer Justizvollzugsanstalt (JVA) zu wandeln, bedeutet auch eine mit Geräuschen dicht gefüllte Landschaft zu durchlaufen, die vor allem eines zu sein scheint: Ein Raum, der durch und durch mit hierarchischen Beziehungen durchzogen ist. Die gilt es zu (re-)produzieren, sollen die Beziehungen zwischen Gefangenem und Personal, dem Inneren des Gefängnisses und der Außenwelt weiter so Bestand haben. Die Gefangenen schauen auf den Boden und grüßen mit einstudierter Freundlichkeit das Personal. Durch die Lautsprecher hallt eine Stimme, die vorgibt wer wo wann zu sein hat. Sie taktet den Gefängnisalltag. Die Schlösser und Tore, die Wächterinnen, das Gitterrasseln und das Piepen der Sicherheitstüren trennen die Gesellschaft und die Gefangenen, vor denen sie geschützt werden sollen.
Während der Forschung, hatten wir genau dort - an und in den Mauern des Gefängnisses - unsere größten Schwierigkeiten einen vertrauensvollen Umgang vonseiten der Gefängnisleitung zu etablieren, was uns den Eintritt in dieses Feld wesentlich erschwert hatte. Die Geräuschcollage, ein chronologischer Zusammenschnitt der dortigen Beobachtungen, versucht die Problematik des Gatekeeping hörbar zu machen und damit eben jene Schwierigkeit in ein Feld Zutritt zu erlangen, da bestimmte Punkte nicht überwunden werden können
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